Unsere eigentliche Aufgabe ist das Gebet, das im Sinne unserer hl. Mutter Teresa ein Verweilen bei einem Freund ist, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um bei ihm zu sein, weil wir wissen, dass er uns liebt. Um dies als Gemeinschaft leben zu können, bedarf es einer geregelten Tagesordnung,

Unser Tagesablauf:

5.15 Uhr  Laudes
Stilles Gebet
6.30 Uhr Hl. Messe
Terz
Frühstück
8.00 Uhr Arbeit
11.15 Uhr  Sext
Mittagessen und Rekreation
13.00 Uhr  Ruhestunde

14.00 Uhr  Non
Geistl. Lesung
15.00 Uhr  Arbeit
16.45 Uhr  Vesper
Stilles Gebet
18.00 Uhr  Abendessen und
Rekreation

19.30 Uhr  Komplet
Freie Zeit
21.00 Uhr  Lesehore
Nachtruhe

Den Tag beginnen und beenden wir gemeinsam mit Gebet in unserem Schwesternchor. Das immer wieder erneute Zusammengerufenwerden zur Feier des Stundengebetes prägt unseren Tagesrhythmus. Höhepunkt des Tages ist für uns Schwestern die Hl. Messe. Wie dankbar sind wir den Priestern, die uns die tägliche Teilnahme an der Hlgst. Eucharistie ermöglichen!

Zur Vertiefung unserer Freundschaft mit Christus sind uns täglich zwei Stunden stillen Gebetes vor dem Tabernakel geschenkt. Diese Zeit der Zwiesprache mit dem Herrn ist eine kostbare Zeit, in der sich jede von uns persönlich von ihm angesprochen weiß und seinen Segen stellvertretend für alle Menschen empfangen darf.

Auch bedarf es, um diese unsere Berufung zum kontemplativen Leben in ihrer Tiefe leben zu können, der Zurückgezogenheit, der Einsamkeit und des Schweigens, weshalb wir Schwestern in Klausur leben. Die Klausur erweist sich aber nicht als Trennung zwischen uns und den Menschen, und sie macht uns auch nicht weltfremd und uninteressiert. Nein, sie erweist sich vielmehr als Bindeglied zwischen uns und den Menschen in Not, weil sie uns offen und frei für das Gebet der Fürbitte, der Stellvertretung und nicht zuletzt auch für das Lob Gottes macht. Es vergeht bei uns hier im Karmel kein Tag, an dem wir nicht persönlich, brieflich oder telefonisch um das fürbittende Gebet angefragt werden. Gerne erfüllen wir diesen Liebesdienst und bitten den Herrn um seine treue Hilfe. Oft dürfen wir in Gesprächen und durch Briefe auch erfahren, dass Bitten erhört wurden, Menschen mit neuem Mut ihr Kreuz und Leid weiter tragen konnten, Probleme und Schwierigkeiten einer Lösung zugeführt wurden. So haben wir immer wieder Grund, dem Herrn zu danken.

Arbeit ist für uns Schwestern ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Durch sie wissen wir uns mit den vielen Menschen, die sich mit Mühe und Sorge ihr tägliches Brot verdienen, verbunden, und von einer in Liebe verrichteten Tätigkeit gehen stets Gnade und Segen aus.

Unseren Lebensunterhalt verdienen wir durch das Verzieren von Kerzen und das Reinigen von Kirchenwäsche.

Der Obst- und Gemüsegarten dient zu unserer Eigenversorgung. In stillem Dienst versehen einige Schwestern die verschiedenen Aufgaben im Haus: Kochen, Nähen, Waschen, Bügeln, Putzen, Büroarbeiten und anderes mehr.

Bei all diesen Arbeiten versuchen wir, die Stille zu wahren und in der Gegenwart Gottes zu leben. Das damit verbundene Schweigen isoliert uns nicht voneinander, sondern vertieft die schwesterliche Liebe. Diese gegenseitige Liebe zeigt sich auch in konkreten Taten, im Teilen von Freud und Leid, in der Freude, eine Familie zu sein. Nach dem Mittag- und Abendessen kommen wir zur gemeinsamen Erholung (Rekreation) zusammen. Der spontane Austausch in Liebe und Achtung trägt zum Aufbau der Gemeinschaft bei. An Festen spielen wir gerne Theater, singen und musizieren.

Als Mutter der Gemeinschaft ist Maria in unserem Karmel besonders gegenwärtig. Sie hilft uns zu beten und aus dem Wort Gottes zu leben; von ihr lernen wir, Christus in der Offenheit für die Nöte der Menschen nachzuahmen. Ihr Beispiel lehrt uns, wie wir Gott und einander lieben können.